Ihren Ursprung hat die Naturseide in China, wo der Maulbeerspinner seit tausenden Jahren bekannt ist.
Von China gelangte die Seidenraupe etwa 200 v. Chr. nach Korea und 522 n. Chr. nach Byzanz, dem heutigen Istanbul, von wo aus sie ihren Siegeszug ins südliche und mittlere Europa nahm. In Europa war zunächst die italienische und später die französische Industrie führend.
Heute sind China, Indien und Japan die Haupterzeuger von Seide, gefolgt von Russland, Brasilien, Korea, Thailand, Türkei und Frankreich.
Es gibt zwei Arten von Seidenspinnern, dem gezüchteten Maulbeerspinner und der wild lebenden Raupe, dem Tussahspinner.
Die Seidenraupe ernährt sich ca. 33 Tage lang von täglich etwa 25g Blätter des Maulbeerbaumes. Drei Tage lang spinnt die Raupe dann einen ca. 2.000m langen Faden um einen Kokon zu bauen.
Nach 14 Tagen wird aus der Raupe der Schmetterling. Aus 50.000 Raupen können ca. 1.000 kg Seidenkokons gewonnen werden. Daraus wiederum ca. 120 kg Rohseide.
Für 3 kg Seide benötigt man mehr als 25 Maulbeerbäume. Für ein Kleid sind ca. 70 kg Maulbeerblätter nötig
Seide besitzt einen seidigen Glanz, eine hohe Festigkeit und einen angenehmen Griff.
Seide ist hautfreundlich:
Durch ihre glatte Oberfläche ist Seide sehr angenehm auf der Haut.
Seide hat eine gute Feuchtigkeitsaufnahme:
Ähnlich wie Wolle hat Seide die Fähigkeit, Feuchtigkeit in Dampfform bis zu 1/3 ihres Eigengewichtes aufzunehmen, ohne dass sich die Seide nass anfühlt.
Seide ist wärmeisolierend:
Seide wirkt kühl und ist zugleich wärmehaltend. Da sie ein schlechter Wärmeleiter ist, verfügt sie über ein hohes Wärmerückhaltevermögen.
Seide knittert nicht:
Durch ihre ausgezeichnete Elastizität knittert Seide nicht so stark und erholt sich wieder. Eine Ausnahme sind sehr feine, glatte, sowie schwere Seiden.
Seide lädt sich nicht elektrostatisch auf:
Da Seide immer etwas Feuchtigkeit behält, hat sie keine elektrostatische Aufladung.
Seide ist licht-, temperatur- und schweißempfindlich:
Die Seidenfaser ist empfindlich gegenüber Schweiß, Deodorants und Parfum. Diese können zu Farbveränderungen führen und die Seide brüchig machen. Auch lange Sonneneinwirkung können der Seide zusetzen. Durch ihre Temperaturempfindlichkeit sollte beim Bügeln nur mit schwacher Hitze und ohne Dampf gebügelt werden.
Da Seide eine empfindliche Faser ist, sollte sie nicht nach jedem Tragen gewaschen werden. Stattdessen können Kleidungsstücke aus Seide ausgelüftet werden, dabei sollte direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden, um die Farbe zu erhalten.
Seide lässt sich in lauwarmem Wasser per Hand mit Waschmittel waschen. Verwenden Sie unbedingt speziell für Seide konzipiertes Waschmittel und wringen Sie die Seide nicht aus.
Sollten Sie Seide in der Waschmaschine waschen wollen, nutzen Sie eine Temperatur von 30 °C oder weniger, eine niedrige Drehzahl beim Schleudern und wenig Waschmittel. Für zusätzlichen Schutz können Sie einen Wäschebeutel nutzen.
Zum Trocknen legen Sie die Artikel aus Seide auf einem Handtuch aus und rollen dieses dann zusammen, sodass überschüssiges Wasser aufgenommen wird. Schließlich kann Seide liegend oder hängend lufttrocknen.
Zum Bügeln Ihrer Seidenartikel, nutzen Sie die niedrigste Temperatur Stufe Ihres Bügeleisens.